Beim Abflug von unserem Sommerurlaub am Flughafen von Santiago de Compostela fiel mir die interessante Pricing Strategie des Flughafens für die Parkplätze auf. Im Grunde sind Flughäfen Parkplätze.
Ein Parkplatz für Flugzeuge, für Autos und für all die gestrandeten Koffer. Und dann gibt's noch Technik, Lokale und viele Menschen die den hektischen Betrieb am Laufen halten. Aber im Grunde sind Flughafen Parkplätze - manchmal recht teure.
Teuer auch, aber nur bedingt, so habe ich die durchaus clevere Art wie für die Parkflächen in Santiago de Compostela verrechnet wird, gesehen. Ich vergleiche das ganze mal mit dem Flughafen in Wien. Dort gibt es eine Rampe auf die man vorfahren kann, und es spielt sich ab wie man es in Bombay oder Delhi erwarten würde. Jeder parkt kreuz und quer und bleibt "mal kurz" stehen, Es werden Koffer ausgeladen, die Passagiere gehen dann ohne viel zu schauen über den Zebrastreifen zum "Interims" - Terminal auf der anderen Straßenseite.
Es fahren Busse heran und laden Passagiere aus. Der Wiener Flughafen hat, um die Mieteinnahmen zu maximieren, noch einen Schanigarten auf die Rampe stellen lassen. Also keine Spur von geregeltem Verkehr.
Santiago de Compostela bietet den totalen Kontrast zu Wien. Das Flughafen Terminal ist zwar schon etwas betagt (nebenan wird ein neues gebaut). Der zufahrende Verkehr aber ist genial geregelt: Die Fahrbahnen sind mit Plastikkegeln / Plastiksteher und Abgrenzungen verengt. Wenn man auf der Zufahrtsrampe halten will, muss man in eine der Kurzparkzonen fahren. Und da kommt jetzt ein geniales Pricing ins Spiel. Das ist low tech Revenue Management pur. Yield Management Konzepte in Aktion, auch ohne eine grossartige System Unterstützung: Das Pricing Schema geht wie folgt:
- 0-10 Minuten 0,2034 € pro Minute
- 11-30 Minuten 0,0509 € pro Minute
- ab der 31. Minute 0,1017 pro Minute
- Max 61 € pro Tag
Was leistet nun dieses Pricing Schema: Es regelt die Nachfrage. Das ist die Hauptaufgabe eines guten Pricing Schemas.
Die Fläche unmittelbar vor dem Terminal ist eine heiße Immobilie. Daher zahlt man dafür, dass man "nur kurz mal" stehenbleibt. Die Wege zum Check-In sind kurz und in der Regel ist für ein Drop Off keine besonders langer Aufenthalt einzuplanen. Vielleicht 7- 10 Minuten sollten reichen.
Wenn es kompliziert wird
Manchmal kommt es aber anders. Es ergeben sich vielleicht Komplikationen beim Check-In oder am Ticketschalter, oder ähnliche Situationen - In dem Fall wo der Aufenthalt unerwartet verlängert wird, passt sich das Pricing Schema genial an. Der Parkende wird nicht extra bestraft - der Minutenpreis sinkt auf ein Viertel. Sehr fair finde ich.
Bleibt der Kunde aber länger als 30 Minuten, um sich von den Liebsten zu verabschieden, dann wird es wieder teurer - Die Hälfte des Preises der ersten 10 Minuten. Da liegt wohl die Überlegung hinter dem Pricing, dass man sich nach einer halben Stunde wohl zur Genüge verabschiedet hat. Der Parkplatz ist wieder zu räumen - schließlich wollen noch andere Passagiere Ihre Liebsten zum Flughafen bringen und einen Stellplatz finden.
Das Tagesmaximum ist 61 EUR. Ein Wert der nach zehn Stunden erreicht ist - der gilt dann aber für 24 Stunden.
Longterm Parking
Auch das Longterm Parking nebenan macht sich den Pricing und Revenue Management Ansatz zu Nutze, und hat ein ähnlich ausgefeiltes Pricing Schema:
- Kurzfristiges Parken ist teurer bis 4 Tage
- Ab dem 5 Tag kostet es nur mehr den weniger als die Hälfte.
Auch hier hat der Revenue Management Ansatz im Pricing eine sehr gute und lenkende Wirkung. Personen die Ihr Auto unter einer Woche abstellen (tendenziell Geschäftsreisende), bezahlen mehr pro Tag als jene die länger parken (Urlaubsreisende).
Ein sehr gelungenes Pricing Konzept.
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